Siegerprojekte 2011 Preisträger 2011 der Kategorie 4 / Materielle Sicherheit & gesellschaftliche Integration
LIMDA, Frau Jutta Lubich (Wien, NÖ)

Limda – Integration für Flüchtlingskinder

LIMDA ist ein sozial-integratives Nachbarschaftsprojekt, das die in unmittelbarer Nähe zum UTE BOCK-HAUS lebenden BewohnerInnen einbezieht. Derzeit ist LIMDA in Wien und in Oberösterreich tätig. LIMDA integriert die Kinder von Flüchtlingsfamilien und stellt sicher, dass sie in ihre soziale Umgebung eingebunden werden, sei es durch Schulunterricht, therapeutische Maßnahmen oder bewusste Einbeziehung in die Nachbarschaft.

Wird der Asylantrag von Menschen, die vor Krieg, Gewalt und Übergriffen in ihrer Heimat geflohen sind und in Österreich Schutz suchen, abgelehnt, haben diese keinen Anspruch auf Sozialleistungen. Sie stehen auf der Straße, ohne die Möglichkeit zu haben zu arbeiten, und sind auf die Hilfe von Vereinen wie jener von Ute Bock angewiesen, ihre Kinder bleiben oft sich selbst überlassen bzw. sie verlieren ihre gewohnte Umgebung, ihre seelische Geborgenheit und einen sicheren Raum, in dem sie ohne allzu große Sorgen aufwachsen können.

LIMDA integriert die Kinder dieser Familien und stellt sicher, dass sie in ihre soziale Umgebung eingebunden werden, sei es durch die Ermöglichung von Schulunterricht, sei es durch therapeutische Maßnehmen oder durch bewusste Einbeziehung in die Nachbarschaft. Die Kinder lernen dabei, wieder zu spielen, zu lachen, Wertschätzung zu erfahren und sie bekommen eine Chance, die Traumata von Flucht, Verfolgung und menschlichen Verlusten auf „spielerische Art“ aufzuarbeiten. So können die in Wien untergebrachten Kinder etwa auf Vermittlung von LIMDA kostenlos das Badeschiff Adria am Wiener Donaukanal benützen.

LIMDA unterstützt Kinder weiters mittels

  • Spielbetreuung LIMDA besucht mit den Kindern Spielplätze und macht Ausflüge ins Museum, in die Natur usw. Bei der Kinderdisco und beim Fußballtraining können sie Dampf ablassen und mit Freunden eine vergnügte Zeit verbringen. LIMDA organisiert auch Bastelstunden, Verkleidungs-Workshops und vieles mehr.
  • Integration Sämtliche Aktionen bringen die Flüchtlingskinder in Kontakt mit österreichischen Kindern und Familien. Dabei gelingt es in familiärer Atmosphäre, die Situation von Asyl suchenden Menschen zu thematisieren und mehr Bewusstsein für deren Lebenssituation zu schaffen.
  • Schulbetreuung LIMDA unterstützt die Kinder in der Schule, organisiert Spenden für Landschulwochen und versorgt sie mit Pausenbroten. Ehrenamtliche Mitarbeiter von LIMDA übernehmen für einzelne Kinder Schulpartnerschaften. Das bedeutet eine Verbesserung der Kommunikation zwischen Eltern und Schule sowie wertvolle Unterstützung bei ihren Hausübungen.
  • Medizinische Versorgung Flüchtlingskinder sind nicht sozialversichert. LIMDA organisiert Ärzte, die sie gratis behandeln und begleitet die Familien beim Arztbesuch.
  • Therapeutische Maßnahmen LIMDA fängt Krisen auf, gibt den Kindern Schutz und organisiert notwendige therapeutische Maßnahmen.
  • Tägliche Ansprechpersonen Betroffene Kinder können jederzeit zu LIMDA kommen und um Rat oder Hilfe fragen. Wenn die Probleme überhand nehmen – in der Schule oder in der Familie – steht LIMDA immer zur Verfügung.

Im Moment betreut LIMDA 50 Kinder in Wien und 30 Kinder in Oberösterreich, der Bedarf ist jedoch wesentlich höher. Allein in Wien gibt es mindestens 200 weitere Kinder, die Unterstützung bräuchten, in den Bundesländern ist der Bedarf noch höher.