ANANAS – Krisenintervention bei Eltern mit Säuglingen

Der Verein ANANAS führt neben seiner Haupttätigkeit, der aufsuchenden sozialpädagogischen Familienintensivbetreuung, eine Krisenintervention bei Eltern mit Kindern im Säuglingsalter durch.

Die Kinder- und Jugendhilfe (KJH) sieht sich immer wieder mit Eltern konfrontiert, bei denen unsicher ist, ob sie ihre Aufgaben einem Säugling gegenüber dem Kindeswohl entsprechend wahrnehmen. Wenn noch keine Hinweise auf akute Kindeswohlgefährdung vorliegen, aber eine Überforderung oder Verunsicherung der jungen Eltern erkennbar ist, kann nur eine schnelle, intensive und auf objektivierbaren Kriterien fußende Arbeit mit der Familie die Gefahr möglicher Gewalt oder Vernachlässigung mindern.

Setting

Mit der zuständigen Fachkraft der KJH verpflichten sich die Eltern zur Inanspruchnahme von 6 Einheiten a 1,5 Stunden. Die Krisenintervention beginnt innerhalb einer Woche und findet hauptsächlich in der Wohnung/Haus der Familie statt. Eltern und Säugling (0-12 Monate) sind immer anwesend. Die Intervention steht

auch Eltern die ihr Kind erst erwarten oder bereits mehrere Kinder haben, sowie Alleinerziehenden zur Verfügung. Neben Elterngesprächen stellt eine diagnostische, videogestützte Eltern-Kind- Interaktionsbeobachtung und darauf aufbauende Reflexionsarbeit die zentralen Elemente der Intervention dar. Fütter- und Wickelsituationen, die Gestaltung der Umwelt (Bettchen, Transport, Zimmer), Ernährung, Spiel und Kommunikation werden ebenfalls den Beratungsprozess inkludiert.

Eventuelle zusätzliche Kontrollmechanismen (Hausbesuche, Kinderarzt) werden vor Beginn festgelegt. Die Inhalte der Beratung sind vertraulich. Bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung wird umgehend die Behörde informiert.