Siegerprojekte 2015 Förderung der körperlichen & seelischen Entwicklung von Kindern

MOKI – Mobile Kinderpflege

Eine DKKPP von MOKI – Wien ist entweder nur für die Tätigkeit oder während der gesamten Betreuungszeit in der Einrichtung anwesend, unterstützt – wenn notwendig – das vorhandene pädagogische Personal und steht im Notfall sofort zur Verfügung. Voraussetzung für die Übernahme der medizinischen Tätigkeiten ist eine ärztliche Anordnung (§ 15 GuKG – Mitverantwortlicher Tätigkeitsbereich).

Beispiele:

Kind A.
Zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme durch die Mutter war das Kind drei Jahre alt, sie hatte schwere multiple
Behinderungen und ein Tracheostoma (künstliche Luftröhrenöffnung). Dieses musste auf Grund von starker
Sekretbildung immer wieder akut abgesaugt werden. Die Mutter, durch die Erkrankung ihres Kindes schon sehr belastet, hat sich durch die Möglichkeit der stundenweisen Betreuung im Kindergarten eine Entlastung ihrer Situation erhofft.
Der mögliche Kindergarten hatte aber kein qualifiziertes Personal, welches die notwendigen medizinischen Tätigkeiten übernehmen konnte. Die Mutter sollte immer anwesend sein, was aber für sie keine Entlastung dargestellt hätte, daher wurde MOKI-Wien verständigt. A. konnte anfangs zweimal in der Woche den Kindergarten besuchen, die Frequenz wurde im Laufe der Monate langsam erhöht. In den ersten Wochen saß A. nur auf ihrem Platz, hat von ihrem Umfeld nicht viel wahrgenommen. Mit zunehmender Betreuungsdauer konnte sie entsprechend ihres Alters und ihrer Fähigkeiten immer besser gefördert werden und war somit auch sehr gut integriert. A. fühlte sich im Kindergarten sehr wohl!
Am Beginn der Betreuung musste noch mehrmals täglich abgesaugt werden. Dies besserte sich zusehends, zuletzt gab es Tage an denen keine Maßnahmen zu setzen waren. Auch zu Hause entspannte sich die Situation, die Mutter war entlastet und konnte daher die gewonnene Zeit gut für sich nutzen.
A. konnte nach drei Jahren im Kindergarten auch eine Schule mit Heilpädagogischem Ansatz besuchen, die
Schulpädagoginnen/-pädagogen wurden über die Tätigkeiten informiert und angeleitet. Die MOKI-DKKPP hat immer noch Kontakt zur Familie, springt ein, wenn die zuständige Schulpädagogin/-pädagoge kurzfristig ausfällt, und die Vertretung die Tätigkeiten nicht übernehmen kann.

Kind B.
Zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme war dieses Kind sechs Jahre alt und ging bereits in den Kindergarten. Auf Grund einer Chromosomenanomalie neigte sie immer wieder zu Krampfanfällen. Bei einem solchen kam es im Kindergarten zu einem Atemstillstand, Notarzt und Reanimation waren die Folge. Der Kindergarten (Integrationskindergarten) konnte die Sicherheit nicht garantieren und B. hätte daher den Kindergarten nicht mehr besuchen dürfen. Die Mutter ist vormittags berufstätig.
Kind B. konnte auf Grund unserer Begleitung täglich den Kindergarten besuchen. Sie hatte an manchen Tagen, bedingt durch die Krampfanfälle zwar ihre Atempausen, welche aber durch das rasche Eingreifen der anwesenden DKKPP meist sehr kurz waren. Kind B. wurde sechs Monate im Kindergarten betreut, anschließend eingeschult. Hier wurden anfangs die Tätigkeiten von den Schulpädagoginnen/-pädagogen übernommen. Da dies aber auf Dauer nicht möglich war, wurde B. in der Folge wieder durch eine DKKPP täglich Vorort betreut.

Betreuung von Kindern mit Diabetes, bzw. zum Katheterisieren, Verbandwechsel, Wundkontrolle,
Nahrungsverabreichungen, Medikamentengaben

Häufig betreuen wir Kinder welche auch tagsüber regelmäßig medizinisch/pflegerische Leistung benötigen. Hier kommt die DKKPP nur für die Verrichtung der Tätigkeit in die entsprechende Einrichtung. Dadurch ist es möglich, die Kinder in ihrem gewohnten Umfeld zu belassen. Oftmals übernehmen wir auch die Schulung der Pädagogin/des Pädagogen im pflegerischen Bereich, damit diese in weiterer Folge die Tätigkeiten übernehmen können. Wenn es sich um medizinische Tätigkeiten handelt, muss die Schulung durch einen Arzt erfolgen, wir begleiten die Pädagogin/den Pädagogen dann weiterführend. Diese gesetzliche Vorgabe wird derzeit geändert, in Zukunft ist es auch möglich das pädagogische Personal direkt zu schulen.

Katheterisieren:
Viele Kinder müssen mehrmals täglich katheterisiert werden, auch hier kommen wir oft bis zu 3 x tgl in die Einrichtung. Kinder mit einer Percutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) Sonde: Die Kinder/Jugendlichen können nach dem Erhalt der PEG-Sonde im Krankenhaus dieses oftmals früher verlassen, wenn eine MOKI-DKKPP die Wundkontrolle übernimmt. Wenn notwendig, kann dieser Besuch auch im Kindergarten
oder in der Schule stattfinden. Auch die Nahrungsverabreichung über die PEG-Sonde ist ein Teil unseres Aufgabenbereichs.

Kinder mit Diabetes:
Sehr häufig betreuen wir Kinder mit Diabetes. Folgende Tätigkeiten umfasst die Betreuung dieser Kinder: Blutzuckermessen, ausrechnen der Einheiten und verabreichen des Insulins mittels PEN oder Pumpe, Berechnen der Broteinheiten für Jause oder Mittagessen, Dokumentation der Werte, Schulung des Personals.
Je nach Alter des Kindes übernimmt die DKKPP die einzelnen Tätigkeiten oder sie unterstützt das Kind dabei. Bei
einem betreuten 7jährigen Mädchen übernimmt diese selbst das Blutzuckermessen, und die Einstellung und
Verabreichung des Bolus über die Insulinpumpe. Nur das Ausrechnen des Bolus ist Aufgabe der DKKPP.